Info (4)
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Kontakt
Atelier für Farbe und Architektur
Katrin Oechslin
Dipl. Arch. ETH
Quellenstrasse 1
8005 Zürich
+41 79 771 64 26
mail@katrinoechslin.ch
Instagram -
Biografie
Katrin Oechslin, *1982,
dipl. Architektin ETH, dipl. Farbgestalterin HF2020–
Dozentin am Haus der Farbe
2016–2022
Mitglied der Kantonalen Denkmal- und Heimatschutzkommission Basel-Landschaft
2015–
selbstständige Tätigkeit als Architektin und Farbgestalterin
2013–2016
Studium Material- und Farbgestaltung Haus der Farbe, Zürich
Diplom mit Auszeichnung
2007–2015
Mitarbeit als Architektin bei verschiedenen Büros in Zürich
2001–2007
Architekturstudium ETH ZürichDie Wechselwirkung (Stadt-)Raum – Material – Oberfläche steht im Zentrum meiner Arbeit. Durch die mehrjährige Arbeitserfahrung als Architektin in verschiedenen Büros konnte ich ein fundiertes Berufsverständnis von der Projektentwicklung bis zur Ausführungsplanung und Realisierung erwerben. Im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums habe ich die Themen Materialität, Farbe und Oberfläche vertiefen können. Meine Tätigkeit wird beeinflusst durch aktuelle Fragestellungen in der Architektur, historische Techniken sowie freies Experimentieren mit Baumaterialien. In enger Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten werden individuelle und unerwartete Lösungen entwickelt. Um dem Bauen als komplexem und interdisziplinärem Berufsfeld gerecht zu werden, arbeite ich stets eng mit Spezialisten, Architekten und der Bauherrschaft zusammen und suche den intensiven Dialog mit allen Involvierten.
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Fachpresse
2023
Hochhaus Birmensdorferstrasse in «Akzent im Keramikkleid»
Hochparterre 01/20232022
INNENPUTZ
Annette Spiro, Florian Schrott, Elizaveta Radi (Hrsg.)
Gastbeitrag "Lasur, Anstrich, Schlämme, Putz - Spezifisches zu Kalkoberflächen"
S. 266 -287 Park Books2021
CONTEXTES
Siedlung Helen Keller in
"Le logement contemporain en situation"
Bruno Marchand, Lorraine Beaudoin
EPFL Press S. 252 – 2612021
Alterssiedlung und Kindertagesstätte Helen Keller
BUK ETHZ Konstruktion
Birkhäuser Verlag2020
Helen Keller im Architekturführer Zürich
Werner Huber
Edition Hochparterre2020
Helen Keller in "Slalomfahrt zur Gartenstadt 2.0"
Hochparterre 08/20202019
Helen Keller in "Wohnen für Alle" Bautenkatalog
DOM publishers, Deutsches Architekturmuseum
Herausgegeben von Paul Andreas, Karen Jung, Peter Cachola Schmal2018
Tour La Champagne in "Nostalgie ist ein Wohlstandshobby"
Hochparterre, 09/20182018
Primarschule Niederhasli in "Knochenarchitektur"
Werk, Bauen + Wohnen, 2018, Nr. 32017
Helen Keller, in "Wohngenossenschaften in Zürich, Gartenstädte und neue Nachbarschaften"
Dominique Boudet, Park Books -
Vorträge
2022
Hochschule Luzern, Technik & Architektur
"Lasur, Anstrich, Schlämme, Putz"
Vortrag zur Verarbeitung von Kalkoberflächen2022
Volkshochschule Zürich
"Architektur und Farbe"
Vortrag und Stadtrundgang2021
Architekturforum Zürich "Treffpunkt Farbe"
"Vom Umgang mit Raum und Farbe in einer Hochhaussanierung"
Tour de la Champagne, mit Jürg Graser2020
ZHAW, IKE Konstruktives Entwerfen, Master Studio
"Hardau Reloaded: Input Material und Farbe"2020
ETH Zürich, Professur Spiro
"Wechselwirkungen: Raum, Material und Farbe im Wohnungsbau"
Mit Daniel Abraha
Realisiert (9)
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Westfeld
Übergeordnetes Farb- und Materialkonzept Fassaden Neubauten Westfeld 2023
Bauträgerin: Baugenossenschaft wohnen & mehr (Basel)
Architektur: Enzmann Fischer Partner AG
ARGE Bachelard Wagner Reuter
ARGE Baumann Scheibler Villard
Baumanagement: Proplaning GeneralplanerWo bis vor kurzem niedrige Nebengebäude des Felix Platter-Spitals standen, wird ein grosser Wohnhof geplant. Der Wohnhof steht sinnbildlich für das gemeinschaftliche Wohnen. Anders als bei einer typischen Basler Blockrandbebauung ist der Innenhof nicht parzelliert und damit privatisiert, sondern nachbarschaftlicher Ort der Begegnung. Der Blockrand unterteilt sich in elf Bausteine mit unterschiedlichem Gepräge, die durch Gestaltungsregeln und mittels eines übergreifenden Material- und Farbkonzeptes aufeinander abgestimmt sind. Wegweisend dabei war die Erkenntnis, dass die Rottöne, die schon Bestandteil des städtebaulichen Idee waren, je Teilprojekt fein austariert und koordiniert werden sollen. Durch eine so erlangte gewisse Einheitlichkeit kann farblich und mit kleineren Quantitäten je Baustein sehr individuell auf die architektonischen Bedürfnisse reagiert werden. Trotz architektonischer Vielfalt bleibt ein einheitliches Gesamtbild erhalten.
Mehr zum Projekt: Enzmann Fischer Partner AG, Bachelard Wagner Architekten, Reuter Architekten, Baumann Lukas Architektur, Scheibler & Villard
Fotos: Annett Landsmann, Atelier Katrin Oechslin -
Kolonie 3
Farb- und Materialkonzept Ersatzneubau Kolonie 3 und Umbau Kolonie 1 2023
Bauträgerin: Baugenossenschaft Wiedikon, Zürich
Architektur: Zimmermann Sutter Architekten AG, ZürichAusgangspunkt des Projektes ist die städtebauliche Haltung, den Blockrand mit dem neuen Wohnhaus und den vorgeschlagenen Aufstockungen der angrenzenden Genossenschaftsbauten zu einem geschlossenen Ganzen zu verbinden. Durch ein quartierübliches zweigeschossiges Mansardendach, eine verputzte Lochfassade und einfache auskragende Balkone wird der Baukörper in den Baublock integriert. (Ausschnitt aus Projektbeschrieb Arch.)
Die Putzfarbigkeit in erdigen Grautönen fügt sich unaufgeregt in die Umgebung ein und betont durch einen Wechsel der farblichen Intensität und Dunkelheit bei den Sprüngen der Traufen die Auftakte. Vor diesem ruhigen, relativ neutralen Putzhintergrund werden den bestehenden Läden in Türkis bunte Akzente gegenübergestellt, die diese relativieren und die Fassaden des Neubaus je nach Quantität und Anwendungsort beleben und gliedern. Im Hof ermöglichen die Loggias des Ersatzneubaus ein Verweben des Aussen- mit dem Innenraum. Dies wird durch eine starke Materialität des Bodenbelages betont, der sich vom Treppenhaus bis in die Küchen der 4,5-Zimmer Wohnungen und in die Eingansbereiche der 2,5-Zimmer Wohnungen zieht. Auch im Innenraum wird so das Nebeneinander von starken Farbigkeiten und Materialien weitergedacht. Die Materialisierung der Altbauten nimmt den Rotton der Klinkerplatten mit einer Feinsteinzeug-Variante im Entrée auf. Es wird auch hier mit Kontrasten gespielt; sowohl im Kleinen in Form von zweifarbigen Bodenbelägen wie mit Farbakzenten zum Beispiel der Küchenfronten.
Mehr zum Projekt: Zimmermann Sutter Architekten
Bilder: © Atelier Katrin Oechslin und Zimmermann Sutter Architekten -
Obermaihof
Farb- und Materialkonzept Fassaden Überbauung Obermaihof 2023
Bauträgerin: Allgemeine Baugenossenschaft Luzern
Architektur: Phalt Architekten AG
1. Etappe Punktbauten Realisierung 2017–2019
2. Etappe Längsbauten Realisierung 2020–2023Die Siedlung Obermaihof befindet sich im Nordosten der Stadt Luzern, unweit des Rotsees, angrenzend an den Wesemlinwald. Charakteristisch für die Situation ist die stark prägende Topographie mit dem südseitig steil ansteigenden Hang gegen den Wald. Die heutige Siedlung wurde in den Jahren 1947 bis 1948 erstellt. Um die bestehende Siedlung zu verdichten wird die bestehende Reihe von Punktbauten erweitert und umgebaut. Der Aussenraum wird aufgewertet, in dem eine gemeinsame Hofsituation kreiert wird, die gegen den Hang mit drei länglichen Neubauten abgeschlossen wird.
Der Überbauung soll trotz sehr unterschiedlicher Typologien eine erkennbare Zusammengehörigkeit verliehen werden. Die Langhäuser sind mit reliefierten Betonelementen bestückt, die als Bänder die Fassadenflächen strukturieren. Diesem Relief mit seiner stark in Erscheinung tretenden Materialität werden mineralische, Stein-farbene Putzfassaden an den Punktbauten gegenüber gestellt. Durch zwei alternierend applizierte Granierungen des Putzes werden die Volumen an sich, ebenso wie deren Repetition - eine Art Kette, Aufreihung - thematisiert. Dies soll der starken städtebaulichen Geste der Langhäuser eine ebenso deutliche Grossform entgegensetzen. Es stehen sich also sehr unterschiedliche (optisch wie auch haptisch) Fassaden gegenüber. Hauptakteure sind die Fassadeneindeckungen. Ergänzend soll mit ruhigen, zurückhaltenden Farbtönen der Fensterbleche, Geländer und Lamellenstoren gearbeitet werden. Ein farblich intensiverer, umspannender Akzent könnte dabei in den Stoffmarkisen und Loggiavorhängen gesetzt werden.
Mehr zum Projekt: phalt Architekten
Bilder © Atelier Katrin Oechslin -
Liestal
Farb- und Materialkonzept Ersatzneubau Kinder- und Jugendpsychiatrie 2021
Bauträgerin: Psychiatrie Baselland
Architektur: Phalt Architekten AGDer Ersatzneubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Liestal will sich eigenständig sein. Sowohl die Volumetrie, die an einen Kristall denken lässt, als auch die Materialisierung der Fassade drücken dies aus. Ein gelochtes, geknicktes Metallblech umgibt den Körper wie ein Kleid, spart da und dort Öffnungen aus und überdeckt andere wie ein Schleier.
So subtil und farblich zurückhaltend die Fassade materialisiert ist, kommen im Innern Farben zum Einsatz. Es soll eine kinder- und jugendgerechte Umgebung ohne Klinikcharakter geschaffen werden. In diesem Sinne wird die Raumfigur der Erschliessung, die durch alle Ebenen des Gebäudes führt und verschiedene Raumtypen miteinander verbindet mit einem bunten Linoleumbelag akzentuiert. Ein Farbpaar aus jeweils einem hellerem und einem bunteren, intensiveren Ton werden kombiniert. An den Stellen, wo sich die Erschliessung zu Wohnzohnen oder Esszimmern erweitert, setzt die zweite, dunklere Farbe einen Akzent. Die grafische Anordnung der Farben lehnt sich wieder an das Volumen oder das Vieleck im Grundriss, also an die Architektur an. Im Gegensatz zu dieser zwar bunten und heiteren aber nie grellen Farbigkeit der Erschliessung wird in den Patientenzimmern und Büros sowie Schulungsräumen ein ruhiger, klassischer Industrieparkett vorgesehen.
Die Fassade des Innenhofes spielt mit einer schimmernden Effektlasur auf die äussere, metallische Fassade an. Das Lichtspiel auf dem leicht vertikal strukturierten Putz ist sehr subtil und zurückhaltend, es wird bewusst auf eine intensive Farbigkeit verzichtet.
Mehr zum Projekt: phalt Architekten
Fotografien: © Roger Frei, Zürich -
Feldstrasse
Farb- und Materialkonzept Sanierung Fassaden und Treppenhäuser Feldstrasse 2018
Bauträgerin: Zürcher Bau- und Wohngenossenschaft ZBWGUm den Fassaden etwas von ihrer ursprünglichen Eleganz wiederzugeben sollen die Sandsteingewände der Fenster hervorgehoben werden. Dazu wird der Putz zur Strassenseite zwar in der gleichen Tonalität aber in dunkleren Schattierungen gestrichen. Vor dem dunkleren Hintergrund kontrastieren die Fenstergewände aus Sandstein deutlich. Die Fenster-einfassungen werden durch das Hervorheben zum gliedernden und schmückenden Element. Der Sockel soll ebenfalls in einer dunklen Farbe gefasst werden. Um einerseits die Länge des Blockrandes zu betonen und andererseits um die Gliederung in der Vertikalen deutlicher hervorzuheben wird der Sockel durch einen komplementären Grünton abgesetzt. Das „Piano Nobile“ wird durch eine vertikale Putzstruktur ausgezeichnet und verschränkt mit einer „Granierung“ die beiden Farbtöne Sockel und Wohnen. Die Fassadenfarben werden mit komplementärfarbigen Markisenstoffen ergänzt. Hier werden bewusst Farbtupfer gesetzt. Auf der Hofseite wird das vertikale Streifenthema mit den Markisen nochmals aufgegriffen. Die Dachuntersichten werden als Bauschmuck verstanden und durch eine zur Fassadenfarbe komplementäre Farbigkeit ausgezeichnet.
In den Treppenhäusern werden alle Oberflächen erneuert. Farblich wird der Anschluss an das Grün des Sockels gesucht, das im Innern punktuell bei den Wohnungstüren auftaucht.
Bilder © Atelier Katrin Oechslin und Sophie Stieger
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Helen Keller
Farbkonzept Fassade Neubau Alterssiedlung Helen Keller 2020
Bauträgerin: Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW
Architektur: Atelier Abraha Achermann
1. Etappe Haus A und B Realisierung 2018
2. Etappe Haus C und D Realisierung 2020Die vier volumetrisch expressiven Neubaukörper der Alterssiedlung Helen Keller sollen mit einer schlichten und zurückhaltenden Farbgebung in ihre Umgebung eingebunden werden. Prägende Materialien und Strukturen kombiniert mit fein dosierten Farbtönen sollen den Gebäuden Selbstverständlichkeit verleihen und an Texturen in der Umgebung anknüpfen. Die Aussenhaut wird mit einem mineralischen, feinen Abrieb verputzt wobei ein grob strukturierter Putz die Eckvolumen alternierend hervorhebt. Der ebenfalls gröber strukturierte Sockel gibt Halt, verleiht den Körpern Schwere und Terrainverbundenheit. Anhand von selbst gefertigten Mustern wurde nach der geeigneten Textur für die beiden Putzarten gesucht. Um die Vertikalität zu betonen ist eine gerichtete Struktur erwünscht. Der Putz soll aber in Anlehnung an eine Baumrinde immer noch Haut sein. Eine grobe, leicht ausgefranste Zahntraufelstruktur mit einem 2mm Korn könnte diese Idee gut umsetzen. Für die glatten Putzflächen soll eine feine Oberfläche mit textilem Charakter entwickelt werden. Das Farbkonzept der Fassade soll die eigenständige Volumetrie stärken und in Wechselwirkung mit der Farbigkeit der Bäume und des Aussenraumes treten. Die vier Gebäudekörper sehen sich aus der Distanz ähnlich, sie erscheinen in einem zurückhaltenden, warmen Grauton. Dieses Phänomen wird optische Mischung genannt, denn von Nahem werden feine Unterschiede in der Farbgebung des Anstrichs bemerkbar: feine, blasse Rot- und Grüntöne werden erkennbar, je nach dem als Hintergrundfarbe oder mit einer harten Malerrolle aufgetragen, die nur die Spitzen des Putzes färbt (die sogenannte Granierung).
Die vier Gebäudekörper beinhalten zusammen 150 Wohnungen, die in den Erdgeschossen durch Nutzungen wie eine Kindertagesstätte oder einen Gemeinschaftsraum ergänzt werden. Die Wohnungen werden sehr kostengünstig erstellt, was sich in einem flexiblen Materialisierungskonzept zeigt. Um auch in späteren Phasen auf Kostenereignisse und kurzfristige Einsparungen reagieren zu können wurden Materialien, Oberflächen und Farben als Collage verstanden und zusammengestellt. Die öffentlichen Bereiche der hallenartigen Treppenhäuser und Eingangsbereiche werden in allen vier Gebäuden gleich behandelt. Ein gefliester, fast ornamental anmutender Bodenbelag trifft auf unbehandelten Ortbeton an Wänden und Decken. Die Wohnungseingangstüren und Fenster verweisen mit einem bunten Akzent auf die Farbgebung der Wohnungen. Die in ihrer Grösse bescheidenen Wohnflächen erhalten durch die grosse Abwicklung der Gebäudeformen vielfältige Ausblicke in den Park und gute Belichtungsmöglichkeiten. Das komplementäre Farbenpaar rot und grün, das schon in der Granierung des Fassadenanstrichs zur Anwendung kommt wird mit den Materialien im Innenraum aufgegriffen. Der Linoleumbelag setzt einen deutlichen Farbakzent. Die feinen Töne der Küchenfronten sowie der Nasszellen bilden einen angenehmen Gegenpol zu den Linoleumböden. Durch die verschiedenen Materialbeschaffenheiten und die lebhafte Farbgebung wird eine wohnliche Atmosphäre geschaffen.
Mehr zum Projekt: Atelier Abraha Achermann
Bilder © Atelier Katrin Oechslin und Atelier Abraha Achermann -
Linden
Farbkonzept Innenräume Erweiterungsbau Schulhaus Linden 2016
Bauträgerin: Gemeinde Niederhasli
Architektur: Graser Troxler Architekten AGDer Erweiterungsbau liegt südöstlich des bestehenden Schulhauses aus dem Jahr 2004 von Bünzli Courvoisier und bezieht sich in seiner Grösse und Materialisierung auf dieses. Der fast quadratische, sehr sachlich konzipierte Grundriss wird in eine mittlere Erschliessungsschicht und zwei Schichten mit Schulzimmern und Büroräumen seitlich davon eingeteilt. Die zentrale Erschliessungshalle mit Oblicht vermittelt dabei zwischen den Büros und Schulräumen, die auf vier versetzten Geschossen angeordnet sind. Die direkte Materialisierung zeigt die Konstruktion in Beton und Holz und wie beim Nachbarbau kommen Lärchenfenster zum Einsatz. In den Erschliessungsräumen wird ein Hartbetonboden verlegt, der in den Schulzimmern durch Eschenbretter ersetzt wird. Dem ganzen Gebäude liegt ein Raster von 1,20m zugrunde, der dank der konsequenten Planung bei der Wandverkleidung aus Kunstharzplatten im Plattenformat in Erscheinung tritt. Das rythmische Element der Plattenformate- und Fugen soll durch eine alternierende Grau- und Weisstöne hervorgehoben werden. Die Zimmerschichten sind in vergrautem Kupferrot, Feldgrau und Eisblau gehalten, wobei die Gruppenräume zwischen den grossen Klassenzimmern die Zweifarbigkeit der Erschliessungshalle übernehmen.
Mehr zum Projekt: Graser Troxler Architekten
Bilder © Andrea Helbling -
Champagne
Farb- und Materialkonzept Sanierung Tour La Champagne 2018
Bauträgerin: Pensionskasse der Stadt Biel
Architektur: Graser Troxler Architekten AGDie Sanierung der Oberflächen im Innern des Gebäudes soll den Geist der Bauzeit aufleben lassen. Dies allerdings nicht im Sinne einer Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. Der Umgang mit Farbe in den späten Sechzigerjahren soll aufgegriffen aber neu interpretiert und ins Jetzt übersetzt werden. Es werden mehrere für die Bauzeit typische Akzentfarben ausgewählt. Durch die Kombination dieser Buntheit mit blasseren, feineren Farbtönen wird die typischerweise polychrom-kontrastierende Farbgebung mit einer neuen, zeitgemässen Lesart überschrieben. Die sehr bunten Akzentfarben werden als Plattenbeläge vorgesehen. Durch die abstrakte, isolierte Anwendung der quantitativ kleinen Akzente wird die Strenge der Architektur unterstützt und die abstrakte Konsequenz der Grundrissanordnung weitergedacht..
Mehr zum Projekt: Graser Troxler Architekten
Bilder © Alessandro Petriello -
Ascona
Farbkonzept Neubau Ascona 2016
Bauherrschaft: privat
Architektur: Ruth Hügli, dipl. Architektin ETHZIse Gropius beschrieb diesen Ort so: «Da wo unsere Stirn den Himmel berührt.» Im Rücken den Monte Verita und zu Füssen den Lago Maggiore schmiegt sich das zweigeschossige Gebäude mitten in üppiger Vegetation an den oberen Rand des schmalen Grundstückes. Eckig und einer Skulptur gleich wird das Volumen auf den Trockensteinmauern, die den Hang terrassieren, konstruiert. Der Beton, lasiert in einem changierenden Umbra-Ton, lehnt sich an die Farbigkeit der Eisenherztöne der Trockensteinmauern an. Die Fassade des Obergeschosses bricht mit dieser erdigen Materialisierung. Neben grosszügigen Verglasungen mit Aluminiumrahmen sind Felder in einem feinen, samtigen Putz gefasst. Erinnernd an Architektur aus den 50iger Jahren ragt schützend ein grosszügiges Blechdach über die Fassade hinaus.
Die Wohn- und Schlafräume sind der grandiosen Aussicht zuliebe grosszügig verglast. Es werden warme, erdige Lehmtöne am Boden mit kalkweissen Wänden und leicht abgetönten Holzarbeiten kombiniert. Die Küche setzt einen dunklen Akzent. In den Schlafzimmern sind in Kontrast zum Lehmbelag im Wohnbereich Zementplatten in einem kräftigen Senfgelb verlegt.
Mehr Bilder hier: SUBTILITAS
Bilder: © Atelier Katrin Oechslin
Projekte (8)
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ZEPRA
Übergeordnetes Farb- und Materialkonzept Zentrale Pratteln 2022 - 2023
Bauträgerschaften: Logis Suisse AG, Terra Schweiz AG / Habitare Schweiz AG, Gewona Nord-West, Miethäusersyndikat, Homebase, Wihnbau-Genossenschaft Nordwest
Architekten: Bachelard Wagner Architekten AG, Müller Sigrist Architekten AG, Flubacher Nyfeler Partner Architekten, Degelo Architekten AGSeit Anfang 2016 ist die die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Logis Suisse Eigentümerin des Areals direkt neben dem Bahnhof in Pratteln. Das Projekt umfasst einen Wohnhof, der durch unterschiedliche gemeinnützige Bauträger als «Entwicklungspartner» mit vier Architekturbüros realisiert wird.
Die verschiedenen Architekten haben sehr ähnliche, aber nicht aufeinander abgestimmte Farbkonzepte für die Fassaden der entsprechenden Bausteine geplant. Insofern soll in Zusammenarbeit mit den Bauträgern und Architekten ein Konzept respektive eine Richtlinie im Umgang mit Farbe und Material erarbeitet werden, an denen sich alle Projektbeteiligten orientieren können. Dabei ist sowohl eine gewisse architektonische Vielfalt, die die einzelnen Bausteine differenziert, erwünscht als auch eine Ensemblewirkung, die den Wohnhof als Gesamtprojekt lesbar macht. Da gewisse Fassadenbauteile recycelt werden, soll sowohl die rohe Materialität wie auch die Farbigkeit ein wesentlicher Aspekt der gestalterischen Gesamtkomposition sein. So geht es darum ein visuelles Gleichgewicht unter den Teilen zu schaffen sowie auch eine Art visueller Kommunikation zwischen den Bausteinen zu erreichen.
Um ein möglichst robustes, flexibles und anpassungsfähiges Konzept zu entwickeln, werden keine eindeutigen Farbvorgaben gemacht. Vielmehr soll eine Differenzierung gemäss Bauteilen oder Fassadenschichten vorgeschlagen werden sowie ein Baustein-übergreifendes farbliches Verknüpfen. Das heisst 2-3 Farbtöne werden definiert und wiederholen sich in wechselnden Quantitäten und Qualitäten an verschiedenen Bauteilen. Möglichst komplementäre Farbtöne tragen entscheidend zur Flexibilität und Robustheit des Konzeptes bei.
Mehr zum Projekt: Zentrale Pratteln
Bilder: © Atelier Katrin Oechslin -
Heiligfeld
Farb- und Materialkonzept Instandsetzung Wohnsiedlung Heiligfeld I, Zürich 2022 -
Bauträgerin: Liegenschaften Stadt Zürich
Bauherrenvertretung: Amt für Hochbauten Stadt Zürich
Architektur: Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AGDas Zürcher Quartier Heiligfeld, erstellt in drei Etappen und vollendet 1955, umschliesst ist in eine grosszügige Grünfläche eingebettet, deren Gestaltung typisch für die 1950er-Jahre ist.
Die mehrgeschossigen Wohnhäuser der Wohnsiedlung Heiligfeld I stehen mehrheitlich senkrecht zur Brahmsstrasse. Dadurch erhalten die Wohnungen Sonne aus Osten und Westen und sind gleichzeitig auf die Gartenhöfe ausgerichtet. Drei davon sind zu den Strassen durch eingeschossige Atelierbauten abgegrenzt. Bis heute profitiert die Siedlung von der nördlich liegenden Grünfläche bei der benachbarten städtischen Siedlung Heiligfeld III, einer zugeschütteten Kiesgrube, und vom Friedhof Sihlfeld im Süden.
Die Zeilensiedlung im schlichten Stil der Nachkriegszeit fallen auf durch die gerasterten Wohnzimmererker und besonders durch die Atelierbauten an der Brahmsstrasse, welche die Hofräume zwischen den Häusern gliedern. Wohnhäuser und Ateliers sind fein proportioniert. Die Verwendung unterschiedlicher Oberflächenmaterialien (Verputz oder Holzverkleidung) entspricht den unterschiedlichen Nutzungen der Bauten. Bescheidenheit ist hier eine Zier.
Das Material- und Farbkonzept versucht, den ursprünglichen Geist der Architektur aufzunehmen und um die nötigen architektonischen Elemente wie Markisen zu erweitern. Auf der Grundlage von restauratorischen Untersuchungen wurde die bauzeitliche Farbgebung eruiert. Ein wichtiger Teil der Arbeit bestand dabei in der Interpretation der Untersuchungsergebnisse und deren Abgleich mit den verfügbaren bauzeitlichen Fotografien. Die schlichte Materialisierung und dezente Farbgebung wird mit feinen Farbakzenten der Textilien und an den Untersichten der Loggien ergänzt.
Mehr zum Projekt: Pfister Schiess Tropeano Architekten
Bilder: © Atelier Katrin Oechslin -
Schürbungert
Farb- und Materialkonzept Fassade und Innenraum Ersatzneubau Schürbungert Zürich 2022 -
Bauträgerschaft: privat
Architektur: Wild Architekten GmbH
freie Mitarbeit von farbfeld, Kathrin GunternDas Mehrfamilienhaus in Zürich entspricht in seiner Geschossigkeit und den Dimensionen den umgebenden Bauten. Ohne viel Aufhebens fügt es sich ein, sticht aber bei näherer Betrachtung durch feine Details in der Gliederung hervor. Eine feine Auffächerung strassenseitig geht zum Garten/Hof hin in eine plastischere Formulierung der Fassade über. Die beiden unterschiedlichen Gebäudeseiten werden verbunden durch eine fast "blinde" Stirnseite zur neuen Überbauung des Brüderhofweges hin.
Die Farbgestaltung der Fassade versucht diese zwei unterschiedlichen Gesichter zum Hof und zur Strasse einerseits über eine feine Buntheit zu verbinden, andererseits verstärkt sie jeweils die volumetrischen Eigenheiten. Die zwei gewählten Bunttöne beziehen sich auf die Fassaden der Umgebung, heben sich aber in der warmen Erdigkeit ebenso sehr von ihnen ab. Mit dem Farbwechsel der konsequent über Eck passiert, ergibt sich je nach Tageslichtstimmung eine das natürliche Licht verstärkende Schatten- und Volumenwirkung oder eine ungewohnte und leicht irritierende Farbigkeit.
Mehr zum Projekt: Wild Architekten
Bilder © Atelier Katrin Oechslin -
AVS
Farb- und Materialkonzept Amt für Verbraucherschutz, Kanton Aargau 2022 - 2024
Bauträgerin: Departement Finanzen und Ressourcen Immobilien Aargau
Architektur: Markus Schietsch Architekten GmbHDer zweigeschossige Holzpavillon mit umlaufendem Laubengang steht auf einer parkartigen Parzelle am Übergang von Wohn- zu Gewerbezone. Städtebaulich versteht sich der Körper als Solitär, der sich wenig auf seine Umgebung bezieht. Durch die ungewohnte Farbgebung der Holzbauteile wird diese Sonderposition noch verstärkt und löst vielleicht auch Irritation aus. Welcher Art ist dieses Gebäude? Hat es vorübergehenden Charakter? Ist es institutioneller Natur? Gar eine Kirche oder eine Art Tempel? Auf jeden Fall entsteht durch die Intensität der verwendeten Orange- und Auberginetöne eine Art bunte Wolke mit starkem Komplementärkontrast zur grünen Umgebung.
Die strukturelle, sehr offene Laubengang-Fassade umhüllt einen in Schichten aufgebauten, im Kern sehr introvertierten Innenraum. Dieser Kontrast der offenen Struktur aussen zu massivem, introvertiertem Kern innen wird durch die Farbgebung verstärkt. Durch einen sehr bunten und hellen Farbton am Boden wird die Farbe im Innern räumlich wirksam, reflektiert sich an den Oberflächen. So wird im Aussenraum wie im Innenraum mit der Strahl- oder Leuchtkraft der Farbe operiert. Einmal um das Objekthafte zu stärken und einmal um die räumlichen Begrenzungen der introvertierten Räume ohne Bezug zum Aussenraum zu verstärken. Zudem stellt das verwendete Material Kautschuk auch haptisch einen deutlichen Kontrast zu den ansonsten roh belassenen Baumaterialien Holz und Beton dar. Der haptische Kontrast in Kombination mit der starken Buntheit des Bodens verstärkt und verdeutlicht die unterschiedlichen Oberflächenqualitäten.
Mehr zum Projekt: Markus Schietsch Architekten
Bilder: © Atelier Katrin Oechslin und Markus Schietsch Architekten -
VEBO
Farb- und Materialkonzept Innenräume Neubau VEBO Soleure
Bauträgerin: VEBO Genossenschaft
Architektur: phalt Architekten AGInspiriert von der Solothurner Schule ist der Entwurf des Neubaus für die VEBO Soleure der Sachlichkeit verpflichtet. Strukturelle Klarheit zeichnet die Fassade des kompakten Solitärs aus, das Innere ist auf allen Geschossen in einen inneren Kern mit Lichthöfen und eine diesen Kern ummantelnde Raumschicht der Werkhallen aufgebaut. Der Kern beinhaltet neben Büros und grosszügigem Erschliessungsbereich mit Aufenthaltszonen auch kleinteiligere, untergeordnete Nutzungen. Im Attikageschoss befindet sich ein Personalrestaurant.
Das Farbkonzept versucht gleichzeitig funktionale, orientierende aber auch spannungsvolle und repräsentative Schwerpunkte zu setzen. Die verschiedenen Raumnutzungen mit individuellen Bedürfnissen sollen in ihren funktionellen und ästhetischen Eigenheiten gestärkt werden. So entstand die geschossweise farbliche Unterscheidung um eine bessere Orientierung im introvertierten Kern zu ermöglichen aber auch um die architektonische Erscheinung von aussen chromatisch zu ergänzen. Die Farbwahl ist scheinbar zufällig und spielerisch und bindet das Projekt durch die harmonische Wirkung der bedeckten, ruhigen Farbtöne zusammen.
Im Innern kommt den Begegnungszonen eine besondere Bedeutung als "Scharniere" zwischen den verschiedenen Raumtypologien zu. Ein Regelwerk von wiederkehrenden Farbintensitäten umspannt die Raumtypologien zu einer Einheit, schafft aber durch die quantitative Unterscheidung und den Ort der Farbanwendung (Boden, Wand, Decke) eine differenzierte Wahrnehmung pro Raumgruppe.Mehr zum Projekt: phalt Architekten
Bilder © Atelier Katrin Oechslin -
Frohalp
Farb- und Materialkonzept Wohnsiedlung Frohalp 2020 –
Bauträgerin: Gemeinnützige Baugenossenschaft Heimelig, Zürich
Architektur: Zimmermann Sutter Architekten AG, ZürichDie Gemeinnützige Baugenossenschaft Heimelig plant am Entlisberg in Wollishofen den Ersatz einer Siedlung aus den 1930er Jahren. Das langgestreckte Grundstück befindet sich an einer ruhigen, attraktiven Kretenlage mit Aussicht über die Stadt auf den Zürichsee. Die Neubauten werden als unterbrochene Zeile der angrenzenden Strassen vorgeschlagen. Richtung Westen zum Gartenraum hin generieren und fassen die runden Einkerbungen des Baukörpers den gut strukturierten Freiraum. (Ausschnitt Baubeschrieb Architekten)
Das gebaute Umfeld ist geprägt von vielen Genossenschaften. Die Nachbarschaft wird getragen von der Idee der Mitwirkung, verschiedene Projekte zur Freiraumnutzung und -Bespielung sind im Gange. Farbgebung und Materialisierung sollen diese Aktivitäten unterstützen, sie darf etwas Temporäres ausstrahlen und soll nicht in Stein gemeisselt scheinen. Um die Volumen zu stärken, soll allseitig die gleiche Fassadeneindeckung vorgesehen werden. Allerdings werden die runden Hofräume durch eine zusätzliche Lattung farblich hervorgehoben, was die formale Geste des Gartens verstärkt. Die Holzschalung soll in einem zurückhaltenden Grünton gestrichen werden, von weitem ist die Farbigkeit im Vordergrund, bei näherem Betrachten werden aber weitere Details ersichtlich. Durch einen starken Helldunkel-Kontrast der Fassadeneindeckung zu den Fassadenblechen, wird die Strassenfassade gegliedert und rhythmisiert, während die geraden Fassadenflächen zum Garten hin beruhigt werden. Sowohl durch die Unterteilung der Baukörper als auch durch die Durchsichten bei den Eingangssituationen entsteht ein geschlossener wie auch durchlässiger Charakter der Baukörper. Die dunklen, schiefergrauen Untersichten der Hauseingänge entwickeln eine starke Sogwirkung, die Aussenraum, Zwischenbereiche und Innenraum als räumliche Abfolge erfahrbar machen und verbinden. Im Innenbereich werden Akzente aus dem Kolorit der Fassaden weiter gesponnen. Durch dieses anekdotenhafte Wiederholen von Farbtönen, werden die verschiedenen Nutzungen miteinander verwoben und können als grosses Ganzes wahrgenommen werden.
Mehr zum Projekt: Zimmermann Sutter Architekten
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Eber
Farb- und Materialkonzept Erweiterung und Instandsetzung Haus Eber 2020 -
Bauträgerin: Stiftung Jugendwohnnetz, Zürich
Architektur: Wild Architekten GmbH, Zürich
Baumanagement: Bosshard und Partner AGDas Haus Eber wird beidseitig um ein Segment erweitert. Die vorhandene Gebäude- und Dachvolumetrie wird weiter geführt und schliesst den Neubau mit zwei markanten Brandwänden ab. Diese verstärken den Eindruck von einem Blockrandfragment, das in einer sehr heterogenen Umgebung mit verschiedenen Nutzungsinseln bestehen muss. Es erinnert fast etwas an ein Nagelhaus, oder ruft Assoziationen wie den "Fels in der Brandung" wach, der an der belebten Kreuzung vom Verkehr umspült wird.
Deshalb soll das Ensemble von Alt und Neu gestärkt werden. Dabei spielt die Farbigkeit eine verbindende und verwebende Rolle. Statt mit einem starken Farbakzent wird die Einheit von Altbau und Neubau durch sich wiederholende Farbigkeiten betont. Die Anbauten erfahren dabei eine farblich stärkere Gewichtung als der Altbau und vermögen so den üppigen Bauschmuck in der Mittelachse aufzuwiegen. Durch die alternierende Farbgebung wird die Wirkung eines Ensembles verstärkt. Die repräsentativen, strukturreichen Fassaden zur Strasse gehen an den Brandmauern in eine zurückhaltende Putzmaterialisierung über, die den Hintergrund darstellt für die expressive Stahlkonstruktion der Laube auf der Hofseite. Dies ist in Anlehnung an Industriebauten der Jahrhundertwende (u.a. Schlachthof) in einem dezenten „Maschinengrün“ gehalten. Im Inneren werden die kleinen farblichen Akzente des Aussenraumes aufgegriffen und grossflächig übernommen. Indem nicht zwischen Hülle und Innenleben unterschieden wird, kann die Massivität der Gebäude unterstrichen werden.
Mehr zum Projekt: Wild Architekten GmbH
Bilder: © Atelier Katrin Oechslin und Wild Architekten GmbH -
Oberstrass
Farb- und Materialkonzept Ersatzneubau untere Winterthurerstrasse Zürich 2019
Bauträgerin: Baugenossenschaft Oberstrass
Architektur: Atelier Abraha AchermannDie zwei langen, schlanken Wohngebäude umschliessen mit grosser Geste einen tiefer gelegenen Hofraum im Süden. Durch eine mineralische Materialisierung der Fassaden, sowie durch einen Sockel in Ortbeton sollen die Körper ein städtisches, massives Erscheinungsbild haben. Mit Rottönen verschiedener Dichte und Materialität wird das bestehende Farbkonzept der BGO weitergedacht. Um die Massivität und den skulpturalen Charakter der Gebäude zu unterstreichen, soll die rote Farbigkeit der Fassaden auch in den Innenräumen in den verwendeten Materialien und Oberflächen zum tragen kommen.
Ein roter Kunststeinbelag zieht sich durch alle Nutzungen, sowohl durch die Wohnungen wie auch die öffentlichen und gewerblichen Nutzungen im Erdgeschoss. Die Mehrzahl der Wohnungen thematisieren das Wohnen zwischen Stadt und Garten, Wohnen und Essen sind jeweils in einem grossen, beidseitig ausgerichteten Raum angeordnet. Durch Belagswechsel werden die Übergänge zwischen den Räumen und so die Kammerung der Grundrisse und die Aneinanderreihung der Wohn- und Schlafräume betont.
Mehr zum Projekt: Atelier Abraha Achermann
Bilder: © Atelier Katrin Oechslin und Atelier Abraha Achermann
Freie Arbeiten (9)
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Materialexperimente Kalk
INNENPUTZ
Publikation von Annette Spiro, Florian Schrott, Elizaveta Radi (Hrsg.), Verlag Park Books
Gastbeitrag "Lasur, Anstrich, Schlämme, Putz - Spezifisches zu Kalkoberflächen"Mittels Materialversuchen wurde versucht, ein undogmatischer und experimenteller Zugang zum Thema Kalkoberflächen gefunden zu werden. Das Material Kalk kann nämlich - bei entsprechendem Können - sehr breit angewendet werden. Vom Mörtel bis hin zu edelsten Lasuren in Freskotechnik ist das Bindemittel Kalk enorm vielseitig einsetzbar.
Ausgehend vom Sumpfkalkputz wurden die Möglichkeiten der Oberflächengestaltung mit Kalk ausgelotet und beschrieben. Die Putzmischungen wurden mit Zuschlägen versetzt, die Oberflächen wurden mit Werkzeugen bearbeitet, geschlämmt, gestrichen und lasiert.
Link zum Buch: INNENPUTZ
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Brettli
Brettli 2022
Bleistift und Acrylfarbe auf Dreischichtplatte
Format 20 x 30cm -
Dots
Dots 2022
Risographie auf Papier
Format 15 x 10 -
Farbflug
Farbflug 2021
Analoge Fotografie, Fotopapier
Format 20 x 10cm -
Komet
Komet 2018
Risographie auf Papier
Format 15 x 10 -
Abstrakt
Abstrakt 2017
Risographie auf Papier
Format 15 x 10 -
Citi
Citi 2016
Collage Bleistift auf Papier, Überarbeitung mit Risographie
Format 17 x 12 -
Stuckmarmor
Materialstudie Stuckmarmor 2015
Gips, Hautleim, PigmenteStuckmarmor ist ein Kunstmarmor, der in einer aufwändigen Handwerkstechnik gefertigt wird. Für die Herstellung von Stuckmarmor werden Gips und Wasser mit Knochenleim und Pigmenten pastös und farbstrukturenbildend angemengt, an die zu gestaltenden Architekturelemente angetragen und nach Erhärtung mehrfach mit immer feiner werdendem Korn manuell geschliffen und bis zu Hochglanz poliert. Diese hoch entwickelte Form des Kunstmarmors ist vermutlich in der italienischen Renaissance entstanden und diente anfangs der Imitation von natürlichen Marmoren und zur Verwendung für "Pietra-dura"-Arbeiten. Im Barock gelangte der Stuckmarmor zu seiner Hochblüte und löste sich von der reinen Nachahmung. In experimenteller Arbeitsweise wurden verschiedene Techniken und Effekte ausprobiert. Das Zusammenspiel von verschiedenen Pigmenten, die erstaunliche Materialität des Gipses und das dieser Technik ureigene Ineinanderfliessen der Formen und Farben stehen im Zentrum des Experimentes.
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Sumpfkalk
Materialstudie Sumpfkalkputz 2013
Sumpfkalkputz / Fresko
Kalk und böhmische grüne ErdeAusgangspunkt der Studie war die Frage nach dem Zusammenspiel eines Sumpfkalkputzes und dem Pigment böhmische grüne Erde. In einem ersten Schritt wurde der Sumpfkalkputz in verschiedenen Rauhheitsgraden aufgebracht. Das farbreine, kalkechte, lasierende Erdpigment wurde erst auf einer Glasscheibe mit wenig Sinterwasser angeteigt und dann in verschiedenen Konzentrationen direkt auf den leicht angezogenen aber noch nicht abgebundenen Putz aufgetragen. Interessant ist bei dieser Fresko genannten Technik, dass kein Bindemittel benötigt wird da die Pigmentbindung durch die Carbonatisierung des Kalkes erfolgt.
Neben den zu erwartenden farblichen Unterschieden bei verschiedener Pigmentdichte wird deutlich, dass die Oberflächenbeschaffenheit die Helligkeit stark beeinflusst - je glatter die Putzoberfläche desto eher tritt der kühle, graustichige Grünton der böhmischen Erde hervor. Um der Farbe mehr Brillanz zu verleihen kann gelöschter Grubenkalk beigegeben werden. Dies bewirkt allerdings auch eine deutliche Aufhellung der Farbe und der Anstrich wird durch den Kalk deckend. Dem Anstrich wurde Quarzsand beigemengt um eine Schlämme zu erzeugen.
Schlussendlich wurden die noch feuchten Fresko-Flächen mit Sgraffito-Werkzeugen bearbeitet. Nun wird der Helligkeitskontrast sehr präsent, das Sgraffito-Muster zeichnet ab wo die Deckschicht des Putzes entfernt worden ist und die Putzkörnung Schatten wirft. Die Frescotechnik verlangt grosses technisches Können da ein Übermalen oder Ausbessern nicht möglich ist und die Flächen nur so lange gestaltet werden können, wie der Kalkputz feucht ist. Es wäre allerdings interessant zu prüfen, ob die Sgraffito-Technik durch Weiterentwicklung auch bei Zementputzen wieder vermehrt zur Anwendung kommen könnte.