• Info (4)

  • Kontakt

    Atelier für Farbe und Architektur
    Katrin Oechslin
    Dipl. Arch. ETH
    Quellenstrasse 1
    8005 Zürich
    +41 79 771 64 26
    mail@katrinoechslin.ch
    Instagram

  • Biografie

    Katrin Oechslin, *1982,
    dipl. Architektin ETH, dipl. Farbgestalterin HF

    CV Katrin Oechslin [pdf]

    2020–
    Dozentin am Haus der Farbe
    2016–2022
    Mitglied der Kantonalen Denkmal- und Heimatschutzkommission Basel-Landschaft
    2015–
    selbstständige Tätigkeit als Architektin und Farbgestalterin
    2013–2016
    Studium Material- und Farbgestaltung Haus der Farbe, Zürich
    Diplom mit Auszeichnung
    2007–2015
    Mitarbeit als Architektin bei verschiedenen Büros in Zürich
    2001–2007
    Architekturstudium ETH Zürich

    Die Wechselwirkung (Stadt-)Raum – Material – Oberfläche steht im Zentrum meiner Arbeit. Durch die mehrjährige Arbeitserfahrung als Architektin in verschiedenen Büros konnte ich ein fundiertes Berufsverständnis von der Projektentwicklung bis zur Ausführungsplanung und Realisierung erwerben. Im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums habe ich die Themen Materialität, Farbe und Oberfläche vertiefen können. Meine Tätigkeit wird beeinflusst durch aktuelle Fragestellungen in der Architektur, historische Techniken sowie freies Experimentieren mit Baumaterialien. In enger Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten werden individuelle und unerwartete Lösungen entwickelt. Um dem Bauen als komplexem und interdisziplinärem Berufsfeld gerecht zu werden, arbeite ich stets eng mit Spezialisten, Architekten und der Bauherrschaft zusammen und suche den intensiven Dialog mit allen Involvierten.

  • Fachpresse

    2022
    INNENPUTZ
    Annette Spiro, Florian Schrott, Elizaveta Radi (Hrsg.)
    Gastbeitrag "Lasur, Anstrich, Schlämme, Putz - Spezifisches zu Kalkoberflächen"
    S. 266 -287 Park Books

    2021
    CONTEXTES
    Siedlung Helen Keller in
    "Le logement contemporain en situation"
    Bruno Marchand, Lorraine Beaudoin
    EPFL Press S. 252 – 261

    2021
    Alterssiedlung und Kindertagesstätte Helen Keller
    BUK ETHZ Konstruktion
    Birkhäuser Verlag

    2020
    Helen Keller im Architekturführer Zürich
    Werner Huber
    Edition Hochparterre

    2020
    Helen Keller in "Slalomfahrt zur Gartenstadt 2.0"
    Hochparterre 08/2020

    2019
    Helen Keller in "Wohnen für Alle" Bautenkatalog
    DOM publishers, Deutsches Architekturmuseum
    Herausgegeben von Paul Andreas, Karen Jung, Peter Cachola Schmal

    2018
    Tour La Champagne in "Nostalgie ist ein Wohlstandshobby"
    Hochparterre, 09/2018

    2018
    Primarschule Niederhasli in "Knochenarchitektur"
    Werk, Bauen + Wohnen, 2018, Nr. 3

    2017
    Helen Keller, in "Wohngenossenschaften in Zürich, Gartenstädte und neue Nachbarschaften"
    Dominique Boudet, Park Books

  • Vorträge

    2022
    Hochschule Luzern, Technik & Architektur
    "Lasur, Anstrich, Schlämme, Putz"
    Vortrag zur Verarbeitung von Kalkoberflächen

    2022
    Volkshochschule Zürich
    "Architektur und Farbe"
    Vortrag und Stadtrundgang

    2021
    Architekturforum Zürich "Treffpunkt Farbe"
    "Vom Umgang mit Raum und Farbe in einer Hochhaussanierung"
    Tour de la Champagne, mit Jürg Graser

    2020
    ZHAW, IKE Konstruktives Entwerfen, Master Studio
    "Hardau Reloaded: Input Material und Farbe"

    2020
    ETH Zürich, Professur Spiro
    "Wechselwirkungen: Raum, Material und Farbe im Wohnungsbau"
    Mit Daniel Abraha

  • Realisiert (7)

  • Obermaihof

    Bild: Roger Frei, Zürich
    Bild: Roger Frei, Zürich
    Bild: Roger Frei, Zürich
    Bild: Roger Frei, Zürich
    Bild: Roger Frei, Zürich
       

    Farb- und Materialkonzept Fassaden Überbauung Obermaihof 2019–2023
    Bauträgerin: Allgemeine Baugenossenschaft Luzern
    Architektur: Phalt Architekten AG
    1. Etappe Punktbauten Realisierung 2017–2019
    2. Etappe Längsbauten Realisierung 2020–2023

    Die Siedlung Obermaihof befindet sich im Nordosten der Stadt Luzern, unweit des Rotsees, angrenzend an den Wesemlinwald. Charakteristisch für die Situation ist die stark prägende Topographie mit dem südseitig steil ansteigenden Hang gegen den Wald. Die heutige Siedlung wurde in den Jahren 1947 bis 1948 erstellt. Um die bestehende Siedlung zu verdichten wird die bestehende Reihe von Punktbauten erweitert und umgebaut. Der Aussenraum wird aufgewertet, in dem eine gemeinsame Hofsituation kreiert wird, die gegen den Hang mit drei länglichen Neubauten abgeschlossen wird.

    Der Überbauung soll trotz sehr unterschiedlicher Typologien eine erkennbare Zusammengehörigkeit verliehen werden. Die Langhäuser sind mit reliefierten Betonelementen bestückt, die als Bänder die Fassadenflächen strukturieren. Diesem Relief mit seiner stark in Erscheinung tretenden Materialität werden mineralische, Stein-farbene Putzfassaden an den Punktbauten gegenüber gestellt. Durch zwei alternierend applizierte Granierungen des Putzes werden die Volumen an sich, ebenso wie deren Repetition - eine Art Kette, Aufreihung - thematisiert. Dies soll der starken städtebaulichen Geste der Langhäuser eine ebenso deutliche Grossform entgegensetzen. Es stehen sich also sehr unterschiedliche (optisch wie auch haptisch) Fassaden gegenüber. Hauptakteure sind die Fassadeneindeckungen. Ergänzend soll mit ruhigen, zurückhaltenden Farbtönen der Fensterbleche, Geländer und Lamellenstoren gearbeitet werden. Ein farblich intensiverer, umspannender Akzent könnte dabei in den Stoffmarkisen und Loggiavorhängen gesetzt werden.

    Mehr zum Projekt: phalt Architekten
    Bilder © Atelier Katrin Oechslin

  • Liestal

    Inspiration: Küng Caputo, Neu - Vertraut
       

    Farb- und Materialkonzept Ersatzneubau Kinder- und Jugendpsychiatrie 2021
    Bauträgerin: Psychiatrie Baselland
    Architektur: Phalt Architekten AG

    Der Ersatzneubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Liestal will sich eigenständig sein. Sowohl die Volumetrie, die an einen Kristall denken lässt, als auch die Materialisierung der Fassade drücken dies aus. Ein gelochtes, geknicktes Metallblech umgibt den Körper wie ein Kleid, spart da und dort Öffnungen aus und überdeckt andere wie ein Schleier.

    So subtil und farblich zurückhaltend die Fassade materialisiert ist, kommen im Innern Farben zum Einsatz. Es soll eine kinder- und jugendgerechte Umgebung ohne Klinikcharakter geschaffen werden. In diesem Sinne wird die Raumfigur der Erschliessung, die durch alle Ebenen des Gebäudes führt und verschiedene Raumtypen miteinander verbindet mit einem bunten Linoleumbelag akzentuiert. Ein Farbpaar aus jeweils einem hellerem und einem bunteren, intensiveren Ton werden kombiniert. An den Stellen, wo sich die Erschliessung zu Wohnzohnen oder Esszimmern erweitert, setzt die zweite, dunklere Farbe einen Akzent. Die grafische Anordnung der Farben lehnt sich wieder an das Volumen oder das Vieleck im Grundriss, also an die Architektur an. Im Gegensatz zu dieser zwar bunten und heiteren aber nie grellen Farbigkeit der Erschliessung wird in den Patientenzimmern und Büros sowie Schulungsräumen ein ruhiger, klassischer Industrieparkett vorgesehen.

    Die Fassade des Innenhofes spielt mit einer schimmernden Effektlasur auf die äussere, metallische Fassade an. Das Lichtspiel auf dem leicht vertikal strukturierten Putz ist sehr subtil und zurückhaltend, es wird bewusst auf eine intensive Farbigkeit verzichtet.

    Mehr zum Projekt: phalt Architekten
    Fotografien: © Roger Frei, Zürich

  • Feldstrasse

       

    Farb- und Materialkonzept Sanierung Fassaden und Treppenhäuser Feldstrasse 2018
    Bauträgerin: Zürcher Bau- und Wohngenossenschaft ZBWG

    Um den Fassaden etwas von ihrer ursprünglichen Eleganz wiederzugeben sollen die Sandsteingewände der Fenster hervorgehoben werden. Dazu wird der Putz zur Strassenseite zwar in der gleichen Tonalität aber in dunkleren Schattierungen gestrichen. Vor dem dunkleren Hintergrund kontrastieren die Fenstergewände aus Sandstein deutlich. Die Fenster-einfassungen werden durch das Hervorheben zum gliedernden und schmückenden Element. Der Sockel soll ebenfalls in einer dunklen Farbe gefasst werden. Um einerseits die Länge des Blockrandes zu betonen und andererseits um die Gliederung in der Vertikalen deutlicher hervorzuheben wird der Sockel durch einen komplementären Grünton abgesetzt. Das „Piano Nobile“ wird durch eine vertikale Putzstruktur ausgezeichnet und verschränkt mit einer „Granierung“ die beiden Farbtöne Sockel und Wohnen. Die Fassadenfarben werden mit komplementärfarbigen Markisenstoffen ergänzt. Hier werden bewusst Farbtupfer gesetzt. Auf der Hofseite wird das vertikale Streifenthema mit den Markisen nochmals aufgegriffen. Die Dachuntersichten werden als Bauschmuck verstanden und durch eine zur Fassadenfarbe komplementäre Farbigkeit ausgezeichnet.

    In den Treppenhäusern werden alle Oberflächen erneuert. Farblich wird der Anschluss an das Grün des Sockels gesucht, das im Innern punktuell bei den Wohnungstüren auftaucht.

    Bilder © Atelier Katrin Oechslin und Sophie Stieger

  • Helen Keller

       

    Farbkonzept Fassade Neubau Alterssiedlung Helen Keller 2020
    Bauträgerin: Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW
    Architektur: Atelier Abraha Achermann
    1. Etappe Haus A und B Realisierung 2018
    2. Etappe Haus C und D Realisierung 2020

    Die vier volumetrisch expressiven Neubaukörper der Alterssiedlung Helen Keller sollen mit einer schlichten und zurückhaltenden Farbgebung in ihre Umgebung eingebunden werden. Prägende Materialien und Strukturen kombiniert mit fein dosierten Farbtönen sollen den Gebäuden Selbstverständlichkeit verleihen und an Texturen in der Umgebung anknüpfen. Die Aussenhaut wird mit einem mineralischen, feinen Abrieb verputzt wobei ein grob strukturierter Putz die Eckvolumen alternierend hervorhebt. Der ebenfalls gröber strukturierte Sockel gibt Halt, verleiht den Körpern Schwere und Terrainverbundenheit. Anhand von selbst gefertigten Mustern wurde nach der geeigneten Textur für die beiden Putzarten gesucht. Um die Vertikalität zu betonen ist eine gerichtete Struktur erwünscht. Der Putz soll aber in Anlehnung an eine Baumrinde immer noch Haut sein. Eine grobe, leicht ausgefranste Zahntraufelstruktur mit einem 2mm Korn könnte diese Idee gut umsetzen. Für die glatten Putzflächen soll eine feine Oberfläche mit textilem Charakter entwickelt werden. Das Farbkonzept der Fassade soll die eigenständige Volumetrie stärken und in Wechselwirkung mit der Farbigkeit der Bäume und des Aussenraumes treten. Die vier Gebäudekörper sehen sich aus der Distanz ähnlich, sie erscheinen in einem zurückhaltenden, warmen Grauton. Dieses Phänomen wird optische Mischung genannt, denn von Nahem werden feine Unterschiede in der Farbgebung des Anstrichs bemerkbar: feine, blasse Rot- und Grüntöne werden erkennbar, je nach dem als Hintergrundfarbe oder mit einer harten Malerrolle aufgetragen, die nur die Spitzen des Putzes färbt (die sogenannte Granierung).

    Die vier Gebäudekörper beinhalten zusammen 150 Wohnungen, die in den Erdgeschossen durch Nutzungen wie eine Kindertagesstätte oder einen Gemeinschaftsraum ergänzt werden. Die Wohnungen werden sehr kostengünstig erstellt, was sich in einem flexiblen Materialisierungskonzept zeigt. Um auch in späteren Phasen auf Kostenereignisse und kurzfristige Einsparungen reagieren zu können wurden Materialien, Oberflächen und Farben als Collage verstanden und zusammengestellt. Die öffentlichen Bereiche der hallenartigen Treppenhäuser und Eingangsbereiche werden in allen vier Gebäuden gleich behandelt. Ein gefliester, fast ornamental anmutender Bodenbelag trifft auf unbehandelten Ortbeton an Wänden und Decken. Die Wohnungseingangstüren und Fenster verweisen mit einem bunten Akzent auf die Farbgebung der Wohnungen. Die in ihrer Grösse bescheidenen Wohnflächen erhalten durch die grosse Abwicklung der Gebäudeformen vielfältige Ausblicke in den Park und gute Belichtungsmöglichkeiten. Das komplementäre Farbenpaar rot und grün, das schon in der Granierung des Fassadenanstrichs zur Anwendung kommt wird mit den Materialien im Innenraum aufgegriffen. Der Linoleumbelag setzt einen deutlichen Farbakzent. Die feinen Töne der Küchenfronten sowie der Nasszellen bilden einen angenehmen Gegenpol zu den Linoleumböden. Durch die verschiedenen Materialbeschaffenheiten und die lebhafte Farbgebung wird eine wohnliche Atmosphäre geschaffen.

    Mehr zum Projekt: Atelier Abraha Achermann
    Bilder © Atelier Katrin Oechslin und Atelier Abraha Achermann

  • Champagne

    Inspiration: Jean-Pierre Raynaud, La Celle Saint-Cloud
       

    Farb- und Materialkonzept Sanierung Tour La Champagne 2018
    Bauträgerin: Pensionskasse der Stadt Biel
    Architektur: Graser Troxler Architekten AG

    Die Sanierung der Oberflächen im Innern des Gebäudes soll den Geist der Bauzeit aufleben lassen. Dies allerdings nicht im Sinne einer Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. Der Umgang mit Farbe in den späten Sechzigerjahren soll aufgegriffen aber neu interpretiert und ins Jetzt übersetzt werden. Es werden mehrere für die Bauzeit typische Akzentfarben ausgewählt. Durch die Kombination dieser Buntheit mit blasseren, feineren Farbtönen wird die typischerweise polychrom-kontrastierende Farbgebung mit einer neuen, zeitgemässen Lesart überschrieben. Die sehr bunten Akzentfarben werden als Plattenbeläge vorgesehen. Durch die abstrakte, isolierte Anwendung der quantitativ kleinen Akzente wird die Strenge der Architektur unterstützt und die abstrakte Konsequenz der Grundrissanordnung weitergedacht..

    Mehr zum Projekt: Graser Troxler Architekten
    Bilder © Alessandro Petriello

  • Linden

       

    Farbkonzept Innenräume Erweiterungsbau Schulhaus Linden 2016
    Bauträgerin: Gemeinde Niederhasli
    Architektur: Graser Troxler Architekten AG

    Der Erweiterungsbau liegt südöstlich des bestehenden Schulhauses aus dem Jahr 2004 von Bünzli Courvoisier und bezieht sich in seiner Grösse und Materialisierung auf dieses. Der fast quadratische, sehr sachlich konzipierte Grundriss wird in eine mittlere Erschliessungsschicht und zwei Schichten mit Schulzimmern und Büroräumen seitlich davon eingeteilt. Die zentrale Erschliessungshalle mit Oblicht vermittelt dabei zwischen den Büros und Schulräumen, die auf vier versetzten Geschossen angeordnet sind. Die direkte Materialisierung zeigt die Konstruktion in Beton und Holz und wie beim Nachbarbau kommen Lärchenfenster zum Einsatz. In den Erschliessungsräumen wird ein Hartbetonboden verlegt, der in den Schulzimmern durch Eschenbretter ersetzt wird. Dem ganzen Gebäude liegt ein Raster von 1,20m zugrunde, der dank der konsequenten Planung bei der Wandverkleidung aus Kunstharzplatten im Plattenformat in Erscheinung tritt. Das rythmische Element der Plattenformate- und Fugen soll durch eine alternierende Grau- und Weisstöne hervorgehoben werden. Die Zimmerschichten sind in vergrautem Kupferrot, Feldgrau und Eisblau gehalten, wobei die Gruppenräume zwischen den grossen Klassenzimmern die Zweifarbigkeit der Erschliessungshalle übernehmen.

    Mehr zum Projekt: Graser Troxler Architekten
    Bilder © Andrea Helbling

  • Ascona

    Inspiration: Lina Bo Bardi, Casa de Vidrio
       

    Farbkonzept Neubau Ascona 2016
    Bauherrschaft: privat
    Architektur: Ruth Hügli, dipl. Architektin ETHZ

    Ise Gropius beschrieb diesen Ort so: «Da wo unsere Stirn den Himmel berührt.» Im Rücken den Monte Verita und zu Füssen den Lago Maggiore schmiegt sich das zweigeschossige Gebäude mitten in üppiger Vegetation an den oberen Rand des schmalen Grundstückes. Eckig und einer Skulptur gleich wird das Volumen auf den Trockensteinmauern, die den Hang terrassieren, konstruiert. Der Beton, lasiert in einem changierenden Umbra-Ton, lehnt sich an die Farbigkeit der Eisenherztöne der Trockensteinmauern an. Die Fassade des Obergeschosses bricht mit dieser erdigen Materialisierung. Neben grosszügigen Verglasungen mit Aluminiumrahmen sind Felder in einem feinen, samtigen Putz gefasst. Erinnernd an Architektur aus den 50iger Jahren ragt schützend ein grosszügiges Blechdach über die Fassade hinaus.

    Die Wohn- und Schlafräume sind der grandiosen Aussicht zuliebe grosszügig verglast. Es werden warme, erdige Lehmtöne am Boden mit kalkweissen Wänden und leicht abgetönten Holzarbeiten kombiniert. Die Küche setzt einen dunklen Akzent. In den Schlafzimmern sind in Kontrast zum Lehmbelag im Wohnbereich Zementplatten in einem kräftigen Senfgelb verlegt.

    Mehr Bilder hier: SUBTILITAS
    Bilder: © Atelier Katrin Oechslin

  •  
  • Projekte (7)

  • AVS

       

    Farb- und Materialkonzept Amt für Verbraucherschutz, Kanton Aargau 2022 -
    Bauträgerin: Departement Finanzen und Ressourcen Immobilien Aargau
    Architektur: Markus Schietsch Architekten GmbH

    Der zweigeschossige Holzpavillon mit umlaufendem Laubengang steht auf einer parkartigen Parzelle am Übergang von Wohn- zu Gewerbezone. Städtebaulich versteht sich der Körper als Solitär, der sich wenig auf seine Umgebung bezieht. Durch die ungewohnte Farbgebung der Holzbauteile wird diese Sonderposition noch verstärkt und löst vielleicht auch Irritation aus. Welcher Art ist dieses Gebäude? Hat es vorübergehenden Charakter? Ist es institutioneller Natur? Gar eine Kirche oder eine Art Tempel? Auf jeden Fall entsteht durch die Intensität der verwendeten Orange- und Auberginetöne eine Art bunte Wolke mit starkem Komplementärkontrast zur grünen Umgebung.

    Die strukturelle, sehr offene Laubengang-Fassade umhüllt einen in Schichten aufgebauten, im Kern sehr introvertierten Innenraum. Dieser Kontrast der offenen Struktur aussen zu massivem, introvertiertem Kern innen wird durch die Farbgebung verstärkt. Durch einen sehr bunten und hellen Farbton am Boden wird die Farbe im Innern räumlich wirksam, reflektiert sich an den Oberflächen. So wird im Aussenraum wie im Innenraum mit der Strahl- oder Leuchtkraft der Farbe operiert. Einmal um das Objekthafte zu stärken und einmal um die räumlichen Begrenzungen der introvertierten Räume ohne Bezug zum Aussenraum zu verstärken. Zudem stellt das verwendete Material Kautschuk auch haptisch einen deutlichen Kontrast zu den ansonsten roh belassenen Baumaterialien Holz und Beton dar. Der haptische Kontrast in Kombination mit der starken Buntheit des Bodens verstärkt und verdeutlicht die unterschiedlichen Oberflächenqualitäten.

    Mehr zum Projekt: Markus Schietsch Architekten
    Bilder: © Atelier Katrin Oechslin und Markus Schietsch Architekten

  • VEBO

       

    Farb- und Materialkonzept Innenräume Neubau VEBO Soleure
    Bauträgerin: VEBO Genossenschaft
    Architektur: phalt Architekten AG

    Inspiriert von der Solothurner Schule ist der Entwurf des Neubaus für die VEBO Soleure der Sachlichkeit verpflichtet. Strukturelle Klarheit zeichnet die Fassade des kompakten Solitärs aus, das Innere ist auf allen Geschossen in einen inneren Kern mit Lichthöfen und eine diesen Kern ummantelnde Raumschicht der Werkhallen aufgebaut. Der Kern beinhaltet neben Büros und grosszügigem Erschliessungsbereich mit Aufenthaltszonen auch kleinteiligere, untergeordnete Nutzungen. Im Attika­ge­schoss befindet sich ein Perso­nal­re­staurant.

    Das Farbkonzept versucht gleichzeitig funktionale, orientierende aber auch spannungsvolle und repräsentative Schwerpunkte zu setzen. Die verschiedenen Raumnutzungen mit individuellen Bedürfnissen sollen in ihren funktionellen und ästhetischen Eigenheiten gestärkt werden. So entstand die geschossweise farbliche Unterscheidung um eine bessere Orientierung im introvertierten Kern zu ermöglichen aber auch um die architektonische Erscheinung von aussen chromatisch zu ergänzen. Die Farbwahl ist scheinbar zufällig und spielerisch und bindet das Projekt durch die harmonische Wirkung der bedeckten, ruhigen Farbtöne zusammen.
    Im Innern kommt den Begegnungszonen eine besondere Bedeutung als "Scharniere" zwischen den verschiedenen Raumtypologien zu. Ein Regelwerk von wiederkehrenden Farbintensitäten umspannt die Raumtypologien zu einer Einheit, schafft aber durch die quantitative Unterscheidung und den Ort der Farbanwendung (Boden, Wand, Decke) eine differenzierte Wahrnehmung pro Raumgruppe.

    Mehr zum Projekt: phalt Architekten
    Bilder © Atelier Katrin Oechslin

  • Frohalp

       

    Farb- und Materialkonzept Wohnsiedlung Frohalp 2020 –
    Bauträgerin: Gemeinnützige Baugenossenschaft Heimelig, Zürich
    Architektur: Zimmermann Sutter Architekten AG, Zürich

    Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Heimelig plant am Entlisberg in Wollishofen den Ersatz einer Siedlung aus den 1930er Jahren. Das langgestreckte Grundstück befindet sich an einer ruhigen, attraktiven Kretenlage mit Aussicht über die Stadt auf den Zürichsee. Die Neubauten werden als unterbrochene Zeile der angrenzenden Strassen vorgeschlagen. Richtung Westen zum Gartenraum hin generieren und fassen die runden Einkerbungen des Baukörpers den gut strukturierten Freiraum. (Ausschnitt Baubeschrieb Architekten)

    Das gebaute Umfeld ist geprägt von vielen Genossenschaften. Die Nachbarschaft wird getragen von der Idee der Mitwirkung, verschiedene Projekte zur Freiraumnutzung und -Bespielung sind im Gange. Farbgebung und Materialisierung sollen diese Aktivitäten unterstützen, sie darf etwas Temporäres ausstrahlen und soll nicht in Stein gemeisselt scheinen. Um die Volumen zu stärken, soll allseitig die gleiche Fassadeneindeckung vorgesehen werden. Allerdings werden die runden Hofräume durch eine zusätzliche Lattung farblich hervorgehoben, was die formale Geste des Gartens verstärkt. Die Holzschalung soll in einem zurückhaltenden Grünton gestrichen werden, von weitem ist die Farbigkeit im Vordergrund, bei näherem Betrachten werden aber weitere Details ersichtlich. Durch einen starken Helldunkel-Kontrast der Fassadeneindeckung zu den Fassadenblechen, wird die Strassenfassade gegliedert und rhythmisiert, während die geraden Fassadenflächen zum Garten hin beruhigt werden. Sowohl durch die Unterteilung der Baukörper als auch durch die Durchsichten bei den Eingangssituationen entsteht ein geschlossener wie auch durchlässiger Charakter der Baukörper. Die dunklen, schiefergrauen Untersichten der Hauseingänge entwickeln eine starke Sogwirkung, die Aussenraum, Zwischenbereiche und Innenraum als räumliche Abfolge erfahrbar machen und verbinden. Im Innenbereich werden Akzente aus dem Kolorit der Fassaden weiter gesponnen. Durch dieses anekdotenhafte Wiederholen von Farbtönen, werden die verschiedenen Nutzungen miteinander verwoben und können als grosses Ganzes wahrgenommen werden.

    Mehr zum Projekt: Zimmermann Sutter Architekten

  • Westfeld

       

    Übergeordnetes Farb- und Materialkonzept Fassaden Neubauten Westfeld 2020
    Bauträgerin: Baugenossenschaft wohnen & mehr (Basel)
    Architektur: Enzmann Fischer Partner AG
    ARGE Bachelard Wagner Reuter
    ARGE Baumann Scheibler Villard
    Baumanagement: Proplaning Generalplaner

    Wo bis vor kurzem niedrige Nebengebäude des Felix Platter-Spitals standen, wird ein grosser Wohnhof geplant. Der Wohnhof steht sinnbildlich für das gemeinschaftliche Wohnen. Anders als bei einer typischen Basler Blockrandbebauung ist der Innenhof nicht parzelliert und damit privatisiert, sondern nachbarschaftlicher Ort der Begegnung. Der Blockrand unterteilt sich in elf Bausteine mit unterschiedlichem Gepräge, die durch Gestaltungsregeln und mittels eines übergreifenden Material- und Farbkonzeptes aufeinander abgestimmt sind. Wegweisend dabei war die Erkenntnis, dass die Rottöne, die schon Bestandteil des städtebaulichen Idee waren, je Teilprojekt fein austariert und koordiniert werden sollen. Durch eine so erlangte gewisse Einheitlichkeit kann farblich und mit kleineren Quantitäten je Baustein sehr individuell auf die architektonischen Bedürfnisse reagiert werden. Trotz architektonischer Vielfalt bleibt ein einheitliches Gesamtbild erhalten.

    Mehr zum Projekt: Enzmann Fischer Partner AG
    Bilder: © Atelier Katrin Oechslin

  • Kolonie 3

       

    Farb- und Materialkonzept Ersatzneubau Kolonie 3 und Umbau Kolonie 1 2019 -
    Bauträgerin: Baugenossenschaft Wiedikon, Zürich
    Architektur: Zimmermann Sutter Architekten AG, Zürich

    Ausgangspunkt des Projektes ist die städtebauliche Haltung, den Blockrand mit dem neuen Wohnhaus und den vorgeschlagenen Aufstockungen der angrenzenden Genossenschaftsbauten zu einem geschlossenen Ganzen zu verbinden. Durch ein quartierübliches zweigeschossiges Mansardendach, eine verputzte Lochfassade und einfache auskragende Balkone wird der Baukörper in den Baublock integriert. (Ausschnitt aus Projektbeschrieb Arch.)

    Die Putzfarbigkeit in erdigen Grautönen fügt sich unaufgeregt in die Umgebung ein und betont durch einen Wechsel der farblichen Intensität und Dunkelheit bei den Sprüngen der Traufen die Auftakte. Vor diesem ruhigen, relativ neutralen Putzhintergrund werden den bestehenden Läden in Türkis bunte Akzente gegenübergestellt, die diese relativieren und die Fassaden des Neubaus je nach Quantität und Anwendungsort beleben und gliedern. Im Hof ermöglichen die Loggias des Ersatzneubaus ein Verweben des Aussen- mit dem Innenraum. Dies wird durch eine starke Materialität des Bodenbelages betont, der sich vom Treppenhaus bis in die Küchen der 4,5-Zimmer Wohnungen und in die Eingansbereiche der 2,5-Zimmer Wohnungen zieht. Auch im Innenraum wird so das Nebeneinander von starken Farbigkeiten und Materialien weitergedacht. Die Materialisierung der Altbauten nimmt den Rotton der Klinkerplatten mit einer Feinsteinzeug-Variante im Entrée auf. Es wird auch hier mit Kontrasten gespielt; sowohl im Kleinen in Form von zweifarbigen Bodenbelägen wie mit Farbakzenten zum Beispiel der Küchenfronten.

    Mehr zum Projekt: Zimmermann Sutter Architekten
    Bilder: © Atelier Katrin Oechslin und Zimmermann Sutter Architekten

  • Eber

       

    Farb- und Materialkonzept Erweiterung und Instandsetzung Haus Eber 2020 -
    Bauträgerin: Stiftung Jugendwohnnetz, Zürich
    Architektur: Wild Architekten GmbH, Zürich
    Baumanagement: Bosshard und Partner AG

    Das Haus Eber wird beidseitig um ein Segment erweitert. Die vorhandene Gebäude- und Dachvolumetrie wird weiter geführt und schliesst den Neubau mit zwei markanten Brandwänden ab. Diese verstärken den Eindruck von einem Blockrandfragment, das in einer sehr heterogenen Umgebung mit verschiedenen Nutzungsinseln bestehen muss. Es erinnert fast etwas an ein Nagelhaus, oder ruft Assoziationen wie den "Fels in der Brandung" wach, der an der belebten Kreuzung vom Verkehr umspült wird.

    Deshalb soll das Ensemble von Alt und Neu gestärkt werden. Dabei spielt die Farbigkeit eine verbindende und verwebende Rolle. Statt mit einem starken Farbakzent wird die Einheit von Altbau und Neubau durch sich wiederholende Farbigkeiten betont. Die Anbauten erfahren dabei eine farblich stärkere Gewichtung als der Altbau und vermögen so den üppigen Bauschmuck in der Mittelachse aufzuwiegen. Durch die alternierende Farbgebung wird die Wirkung eines Ensembles verstärkt. Die repräsentativen, strukturreichen Fassaden zur Strasse gehen an den Brandmauern in eine zurückhaltende Putzmaterialisierung über, die den Hintergrund darstellt für die expressive Stahlkonstruktion der Laube auf der Hofseite. Dies ist in Anlehnung an Industriebauten der Jahrhundertwende (u.a. Schlachthof) in einem dezenten „Maschinengrün“ gehalten. Im Inneren werden die kleinen farblichen Akzente des Aussenraumes aufgegriffen und grossflächig übernommen. Indem nicht zwischen Hülle und Innenleben unterschieden wird, kann die Massivität der Gebäude unterstrichen werden.

    Mehr zum Projekt: Wild Architekten GmbH
    Bilder: © Atelier Katrin Oechslin und Wild Architekten GmbH

  • Oberstrass

       

    Farb- und Materialkonzept Ersatzneubau untere Winterthurerstrasse 2019
    Bauträgerin: Baugenossenschaft Oberstrass
    Architektur: Atelier Abraha Achermann

    Die zwei langen, schlanken Wohngebäude umschliessen mit grosser Geste einen tiefer gelegenen Hofraum im Süden. Durch eine mineralische Materialisierung der Fassaden, sowie durch einen Sockel in Ortbeton sollen die Körper ein städtisches, massives Erscheinungsbild haben. Mit Rottönen verschiedener Dichte und Materialität wird das bestehende Farbkonzept der BGO weitergedacht. Um die Massivität und den skulpturalen Charakter der Gebäude zu unterstreichen, soll die rote Farbigkeit der Fassaden auch in den Innenräumen in den verwendeten Materialien und Oberflächen zum tragen kommen.

    Ein roter Kunststeinbelag zieht sich durch alle Nutzungen, sowohl durch die Wohnungen wie auch die öffentlichen und gewerblichen Nutzungen im Erdgeschoss. Die Mehrzahl der Wohnungen thematisieren das Wohnen zwischen Stadt und Garten, Wohnen und Essen sind jeweils in einem grossen, beidseitig ausgerichteten Raum angeordnet. Durch Belagswechsel werden die Übergänge zwischen den Räumen und so die Kammerung der Grundrisse und die Aneinanderreihung der Wohn- und Schlafräume betont.

    Mehr zum Projekt: Atelier Abraha Achermann
    Bilder: © Atelier Katrin Oechslin und Atelier Abraha Achermann

  •  
  • Freie Arbeiten (9)

  • Materialexperimente Kalk

       

    INNENPUTZ
    Publikation von Annette Spiro, Florian Schrott, Elizaveta Radi (Hrsg.), Verlag Park Books
    Gastbeitrag "Lasur, Anstrich, Schlämme, Putz - Spezifisches zu Kalkoberflächen"

    Mittels Materialversuchen wurde versucht, ein undogmatischer und experimenteller Zugang zum Thema Kalkoberflächen gefunden zu werden. Das Material Kalk kann nämlich - bei entsprechendem Können - sehr breit angewendet werden. Vom Mörtel bis hin zu edelsten Lasuren in Freskotechnik ist das Bindemittel Kalk enorm vielseitig einsetzbar.

    Ausgehend vom Sumpfkalkputz wurden die Möglichkeiten der Oberflächengestaltung mit Kalk ausgelotet und beschrieben. Die Putzmischungen wurden mit Zuschlägen versetzt, die Oberflächen wurden mit Werkzeugen bearbeitet, geschlämmt, gestrichen und lasiert.

    Link zum Buch: INNENPUTZ

  • Brettli

       

    Brettli 2022
    Bleistift und Acrylfarbe auf Dreischichtplatte
    Format 20 x 30cm

  • Dots

       

    Dots 2022
    Risographie auf Papier
    Format 15 x 10

  • Farbflug

       

    Farbflug 2021
    Analoge Fotografie, Fotopapier
    Format 20 x 10cm

  • Komet

       

    Komet 2018
    Risographie auf Papier
    Format 15 x 10

  • Abstrakt

       

    Abstrakt 2017
    Risographie auf Papier
    Format 15 x 10

  • Citi

       

    Citi 2016
    Collage Bleistift auf Papier, Überarbeitung mit Risographie
    Format 17 x 12

  • Stuckmarmor

       

    Materialstudie Stuckmarmor 2015
    Gips, Hautleim, Pigmente

    Stuckmarmor ist ein Kunstmarmor, der in einer aufwändigen Handwerkstechnik gefertigt wird. Für die Herstellung von Stuckmarmor werden Gips und Wasser mit Knochenleim und Pigmenten pastös und farbstrukturenbildend angemengt, an die zu gestaltenden Architekturelemente angetragen und nach Erhärtung mehrfach mit immer feiner werdendem Korn manuell geschliffen und bis zu Hochglanz poliert. Diese hoch entwickelte Form des Kunstmarmors ist vermutlich in der italienischen Renaissance entstanden und diente anfangs der Imitation von natürlichen Marmoren und zur Verwendung für "Pietra-dura"-Arbeiten. Im Barock gelangte der Stuckmarmor zu seiner Hochblüte und löste sich von der reinen Nachahmung. In experimenteller Arbeitsweise wurden verschiedene Techniken und Effekte ausprobiert. Das Zusammenspiel von verschiedenen Pigmenten, die erstaunliche Materialität des Gipses und das dieser Technik ureigene Ineinanderfliessen der Formen und Farben stehen im Zentrum des Experimentes.

  • Sumpfkalk

       

    Materialstudie Sumpfkalkputz 2013
    Sumpfkalkputz / Fresko
    Kalk und böhmische grüne Erde

    Ausgangspunkt der Studie war die Frage nach dem Zusammenspiel eines Sumpfkalkputzes und dem Pigment böhmische grüne Erde. In einem ersten Schritt wurde der Sumpfkalkputz in verschiedenen Rauhheitsgraden aufgebracht. Das farbreine, kalkechte, lasierende Erdpigment wurde erst auf einer Glasscheibe mit wenig Sinterwasser angeteigt und dann in verschiedenen Konzentrationen direkt auf den leicht angezogenen aber noch nicht abgebundenen Putz aufgetragen. Interessant ist bei dieser Fresko genannten Technik, dass kein Bindemittel benötigt wird da die Pigmentbindung durch die Carbonatisierung des Kalkes erfolgt.

    Neben den zu erwartenden farblichen Unterschieden bei verschiedener Pigmentdichte wird deutlich, dass die Oberflächenbeschaffenheit die Helligkeit stark beeinflusst - je glatter die Putzoberfläche desto eher tritt der kühle, graustichige Grünton der böhmischen Erde hervor. Um der Farbe mehr Brillanz zu verleihen kann gelöschter Grubenkalk beigegeben werden. Dies bewirkt allerdings auch eine deutliche Aufhellung der Farbe und der Anstrich wird durch den Kalk deckend. Dem Anstrich wurde Quarzsand beigemengt um eine Schlämme zu erzeugen.

    Schlussendlich wurden die noch feuchten Fresko-Flächen mit Sgraffito-Werkzeugen bearbeitet. Nun wird der Helligkeitskontrast sehr präsent, das Sgraffito-Muster zeichnet ab wo die Deckschicht des Putzes entfernt worden ist und die Putzkörnung Schatten wirft. Die Frescotechnik verlangt grosses technisches Können da ein Übermalen oder Ausbessern nicht möglich ist und die Flächen nur so lange gestaltet werden können, wie der Kalkputz feucht ist. Es wäre allerdings interessant zu prüfen, ob die Sgraffito-Technik durch Weiterentwicklung auch bei Zementputzen wieder vermehrt zur Anwendung kommen könnte.

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